Der ultimative Leitfaden für Kundenfeedback
Cillian Bracken-Conway
Published in Feedback - 7 min read - April 27, 2022

Als Unternehmen, das Produkte oder Dienstleistungen an Kunden verkauft, ist es selbstverständlich, dass Ihre Kunden über Ihr Unternehmen oder Ihre Marke sprechen. Es ist nur natürlich, dass sie nach einem Kauf eine Meinung darüber haben, ob die Transaktion eine positive oder negative Erfahrung war und ob es Raum für Verbesserungen gibt.
Zu hören, was Ihre Kunden sagen, gehört zu den wichtigsten Aufgaben Ihres Unternehmens. Untersuchungen haben gezeigt, dass es kostet zwischen fünf und 25 Mal mehr, neue Kunden zu gewinnen, als bestehende zu halten.
Das erinnert uns daran, dass Kundenbindung entscheidend ist. Ein wichtiger Weg, dies zu erreichen, besteht darin, Feedback aufzunehmen, um sicherzustellen, dass das Kundenerlebnis, das Ihre Marke bietet, die Erwartungen Ihrer Kunden erfüllt und sogar übertrifft.
Wenn Sie wissen möchten, wie Sie Kundenfeedback nutzen können, um einen Wettbewerbsvorteil zu erlangen, lesen Sie weiter in unserem umfassenden Leitfaden mit umsetzbaren Tipps, die Sie noch heute anwenden können, um Ergebnisse zu erzielen und Ihr Geschäft zu erweitern.
Was ist Kundenfeedback?
Kundenfeedback umfasst alle Informationen, Anliegen und Beiträge, die Ihre Kunden über ihre Erfahrung mit einem Produkt oder einer Dienstleistung nach einem Geschäftsabschluss teilen.
Es ist alles, was Ihre Kunden über Sie sagen und welche Meinungen sie aufgrund ihrer Erfahrung mit Ihrem Unternehmen haben – daher ist es umso wichtiger!
Kundenfeedback hilft Unternehmen, das Kundenerlebnis zu verbessern, positive Veränderungen zu bewirken und Wachstum zu fördern. Egal, ob positiv oder negativ – Kundenfeedback kann entscheidend sein, um Ihr Produkt und Ihre Dienstleistung so anzupassen, dass sie die Erwartungen der Kunden erfüllen und übertreffen.
Warum ist Kundenfeedback wichtig?
Indem Sie Kundenfeedback sammeln und analysieren, können Ihre Teams für Produktentwicklung, Kundenerfolg, Support und vor allem Marketing Schwachstellen erkennen und verbessern.
Wenn ein Kunde aus welchen Gründen auch immer eine negative Erfahrung gemacht hat, wird er es wahrscheinlich anderen erzählen. Deshalb ist es so wichtig, sich die Zeit zu nehmen, Kundenfeedback einzuholen und notwendige Änderungen vorzunehmen, um ihnen ein hervorragendes Kundenerlebnis zu bieten – das ist entscheidend für Ihre Marke und Ihren Unternehmenserfolg.
Das macht Kundenfeedback auch so wertvoll. Es gibt Ihnen die Informationen, die Sie für strategische Geschäftsentscheidungen benötigen, indem Sie auf den tatsächlichen Erfahrungen Ihrer Kunden mit Ihren Produkten oder Dienstleistungen aufbauen können.
Feedback liefert nicht nur die nötigen Daten, um sicherzustellen, dass Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung in Bestform sind, sondern vor allem auch, um das Kundenerlebnis entsprechend anzupassen und zu optimieren!
Damit Kundenfeedback jedoch wirklich für Ihre Marke von Vorteil ist, müssen Sie wissen, wie Sie es nutzen. Feedback erfordert Maßnahmen.
Kundenfeedback erfragen
Ein wichtiger Punkt ist, dass das Sammeln von Kundenfeedback proaktiv erfolgen sollte. Auch wenn Sie immer auf die Äußerungen Ihrer Kunden im Internet achten sollten, bringt es wenig, nur zuzuhören, ohne aktiv auf sie zuzugehen und gezielt Fragen zu stellen.
Um das Kundenfeedback konstruktiv zu nutzen und das Gesamterlebnis zu verbessern, sollte Ihr Unternehmen aktiv Feedback einholen, um alle Pain Points und positiven Aspekte zu erkennen.
Die Erkenntnisse, die Sie durch Kundenfeedback gewinnen, helfen Ihnen, Ihr Geschäft in die richtige Richtung zu lenken und Ihren Kundenservice zu verbessern.
Hier sind sieben wirkungsvolle Wege, um wertvolles Feedback von Ihren Kunden einzuholen. Je nach Zielsetzung können Sie eine oder mehrere dieser Methoden verwenden.
Frühzeitig das Ziel des Kundenfeedbacks festzulegen, sorgt dafür, dass Sie Ihre Kunden am effizientesten und zielgerichtetsten ansprechen. Beginnen Sie stets mit einem klaren Ziel und wählen Sie dann eine oder mehrere passende Methoden, um Feedback einzuholen.
7 effektive Wege, um Kundenfeedback zu erfragen
1. E-Mails und Kontaktformulare
E-Mails sind ein hervorragendes Tool, um Kundenfeedback zu erhalten, da sie bereits im Kundenkommunikationsprozess etabliert sind. Nutzen Sie E-Mail-Kanäle auch für Support-Anfragen und bitten Sie Ihre Kunden während und nach der Unterstützung um Feedback.
So lassen sich wichtige Informationen zu häufigen Problemen Ihrer Kunden aufdecken. Indem Sie per E-Mail nach der Support-Interaktion fragen, wie sie den Service empfunden haben, können Sie die Effektivität Ihres Supports insgesamt bewerten.
Kunden sind es gewohnt, Unternehmen per E-Mail zu kontaktieren, weshalb dieser Kanal intuitiv genutzt werden kann. Sie können proaktiv Feedback einholen, nicht nur bei Problemen, sondern in jeder Transaktion. Auch Feedback von Kunden, die sich nicht direkt melden, ist genauso wertvoll.
2. Kundenbefragungen
Kundenbefragungen sind eine einfache Möglichkeit, direkt mit Ihren Kunden in Kontakt zu treten und zu erfahren, wie sie ihr Erlebnis mit Ihrer Marke wahrgenommen haben, was sie sich mehr wünschen und was hätte anders gemacht werden können.
Der Vorteil von Umfragen ist, dass sie ein direkter Kanal zum Kunden sind und Sie präzise Fragen stellen können, um gezielt Feedback zu bestimmten Themen zu erhalten. Achten Sie bei der Fragestellung auf eine strategische Herangehensweise.
Sie können kurze, fokussierte Umfragen durchführen, die einen bestimmten Bereich abdecken, oder längere, umfassende Umfragen mit verschiedenen Fragen, um ein breiteres Bild zu erhalten.
Ein Mix aus Multiple-Choice-Fragen und offenen „Essay“-Fragen kann hilfreich sein. Freie Textantworten zu bestimmten Fragen bieten wertvolle Einblicke, die über rein quantitative Daten hinausgehen.
Sie können die Umfragen per E-Mail versenden. Es gibt zahlreiche Anbieter wie SurveyMonkey, die die Antworten automatisch auswerten und in übersichtliche Berichte zusammenfassen – ideal für die Weitergabe an Produkt-, Support- und Marketing-Teams.
3. Kundeninterviews
Eine weitere Methode ist die direkte Ansprache durch Kundeninterviews. Diese ergänzen die quantitativen Daten durch qualitative Eindrücke.
Sie können persönlich, telefonierend oder per Video-Chat durchgeführt werden. Bei Kundeninterviews holen Sie direkt bei den Kunden Meinungen und Eindrücke ein. Gehen Sie mit konkreten (offenen) Fragen und aktivem Zuhören vor, um keine wichtigen Hinweise zu übersehen.
Direkte Gespräche ermöglichen es, Probleme ans Licht zu bringen und tiefergehende Einblicke in die Motivationen und Gefühle Ihrer Kunden zu gewinnen.
Offene Fragen sind dafür besonders geeignet, da sie den Kunden Raum lassen, ihre Erfahrungen frei zu schildern. So können Sie unentdeckte Feedback-Quellen aufdecken.
Kundeninterviews helfen, falsche Annahmen zu widerlegen und das Verständnis für die Beweggründe Ihrer Kunden zu verbessern.
4. Social Listening
Einer der Hauptorte, an denen Kunden öffentlich über ihre Erfahrungen mit Marken sprechen, sind soziale Medien. Achten Sie darauf, was auf Plattformen wie Facebook, Instagram, Twitter, TikTok und anderen gesagt wird.
Zum Glück müssen Sie nicht jeden Tag stundenlang im Web nach Erwähnungen Ihrer Marke suchen. Es gibt professionelle Social Listening-Tools, die Erwähnungen automatisiert sammeln und in aussagekräftige Berichte zusammenfassen. Diese Berichte enthalten oft auch Tonfall und Stimmung, sodass Sie ein klares Bild davon erhalten, wie Ihre Marke online wahrgenommen wird.
Viele Plattformen bieten inzwischen auch Umfrage-Tools an. Damit können Sie auf Ihren Social-Media-Kanälen Umfragen zu Ihren Produkten, Wünschen und Bedürfnissen starten und so direkt Meinungen und Feedback Ihrer Community einholen.
Diese natürliche Interaktion liefert wertvolle Erkenntnisse, was Kunden sagen und suchen, und erleichtert die Sammlung von vielfältigem Feedback ohne großen Aufwand.
5. Web-Analytics
Sie verwenden wahrscheinlich bereits Web-Analytics im Rahmen Ihrer Marketingaktivitäten. Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, wie die Erkenntnisse daraus auch dem Support-Team helfen können?
Web-Analytics zeigen, was Ihre Kunden auf Ihrer Website tun – beispielsweise, wann sie aktiv sind, welche Suchbegriffe sie verwenden, wonach sie suchen und wie oft sie die Seite besuchen, bevor sie kaufen.
Damit können Sie u.a. herausfinden, wie lange Kunden auf Ihrer Seite bleiben, welche Inhalte sie besonders ansprechen oder welche Seiten besonders oft besucht werden. Auch die Absprungrate (Bounce Rate) gibt Aufschluss über das Nutzerverhalten.
Wenn die Bounce Rate hoch ist, sollten Sie prüfen, welche Maßnahmen Sie ergreifen können, um das zu verbessern — etwa die Content-Strategie oder die Gestaltung Ihrer Seite anzupassen.
Mit Web-Analytics gewinnen Sie wertvolle Einblicke in das Verhalten Ihrer Besucher und können gezielt Optimierungen vornehmen. Dies ist besonders relevant, da bewiesen ist, dass die Nutzererfahrung direkte Auswirkungen auf den Umsatz hat.
6. Website-gestütztes Feedback
Noch einfacher als Analysen sind Methoden, bei denen Sie nur das Nutzerverhalten auf Ihrer Website beobachten, z.B. bei der Nutzung des Live-Chats oder anderer Self-Service-Angebote.
Das Sammeln von Daten zu häufig gestellten Chatbot-Fragen oder den meistbesuchten Wissensdatenbanken gibt Hinweise auf Probleme, die Kunden am dringendsten lösen möchten.
Dieses Feedback ist kein klassisches, sondern eine indirekte Variante. Dennoch kann daraus viel abgeleitet werden, um das Kundenerlebnis zu verbessern.
7. Feedback durch Beta-Tests
Wenn Ihr Unternehmen ein neues Produkt oder eine neue Dienstleistung einführen möchte, kann es sinnvoll sein, vor dem offiziellen Launch eine Beta-Version für eine ausgewählte Kundengruppe anzubieten. Diese als „Schnupperversion“ genannte Vorab-Experience kann von den Kunden genutzt werden, die gerne ihr Feedback geben möchten.
Große Firmen wie Google oder Stitch Fix machen das regelmäßig, um die ersten Reaktionen auf neue Produkte, Tools oder Services einzuholen. Das Feedback der Early Adopters kann entscheidend für den Erfolg der breiten Markteinführung sein.
Integration von Feedback-Mechanismen direkt ins Produkt ist ebenfalls möglich. Zum Beispiel kann eine Produktivitäts-App die Nutzer nach der Testphase um Rückmeldung bitten, um Fehler oder Verbesserungspotential zu erkennen und vor der breiten Veröffentlichung zu beheben.
Was tun mit Kundenfeedback?
Natürlich reicht es nicht, nur Feedback zu sammeln. Es muss auch genutzt werden. Nach der Erfassung sollten die Daten so analysiert werden, dass daraus konkrete Maßnahmen abgeleitet werden können.
Feedback in isolierten Daten-Silos zu lagern, ist nie sinnvoll. Ebenso wenig empfiehlt es sich, Daten zu sehr aufzuteilen. Es ist wichtig, den Gesamtüberblick zu behalten, aber auch die Details zu erkennen, um gezielt Verbesserungen umzusetzen.
Erstellen Sie Reports, in denen die Ergebnisse zusammengefasst werden, und teilen Sie diese mit den relevanten Stakeholdern (z.B. Geschäftsleitung, Teamleiter, Customer Support). Transparentes Arbeiten fördert die Zusammenarbeit bei der Lösungsfindung.
Ihr Team sollte direkt auf das Feedback reagieren können und Vorschläge für Verbesserungen machen, um die Abläufe und Ergebnisse nachhaltig zu verbessern.
Das Wichtigste ist: Sobald Sie die Daten haben, dürfen Sie sie nicht ungenutzt lassen. Gemeinsames Wissen ist eine wertvolle Ressource – gleich nach datengestützter Proaktivität.
Fazit
Das Sammeln von Kundenfeedback ist eine gewinnende Strategie. Es bildet die Grundlage für Wachstum. Je besser Sie Ihre Kunden verstehen, desto höher sind Ihre Chancen, sich zu verbessern, neue Höhen zu erreichen und Kunden dauerhaft zufriedenzustellen.
Wenn das allein keine ausreichende Begründung ist, haben Studien gezeigt, dass die bloße Bitte um Feedback bereits genug ist, um Kundenabwanderung zu verringern. Es zeigt den Kunden, dass Ihnen das Kundenerlebnis wichtig ist.
Idealerweise holen Sie nach jedem Kauf Feedback ein und nehmen es ernst, um stets die richtige Richtung einzuschlagen. Was Ihre Kunden über ihre Erfahrung mit Ihrem Unternehmen oder Ihrer Marke sagen, kann Ihnen enorm helfen, an der Spitze zu bleiben.
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